Deutschland über alles..

Ich durfte ja schon nach kurzer Zeit feststellen, dass man gewisse Dinge erst zu schätzen weiss, wenn man sie nicht mehr hat und genauso geht es mir hier mittlerweile fast täglich.

Immer öfter musste ich bemerken, dass mir zum Beispiel unser deutsches Brot, dass ich zuhause eigentlich eher gemieden hab, total fehlt oder die gute deutsche Schoki.. Hab mich dann also im Internet auf die Suche nach deutschen Lebensmitteln gemacht, die ich hier irgendwo erstehen kann.. Und siehe da: In der Nähe vom Flughafen gibt es doch tatsächlich einen deutschen Supermarkt: den Deli!

Da wurd dann natürlich nicht lange gefackelt und schon war ich aufm Weg in Richtung Grapevine! Ich habe mich dann erstmal mit allem möglichen eingedeckt.

Kinderschokolade, Brot, Maggi, Goldbären usw. War natürlich nicht gerade ein Schnäppchen aber lieber ein bißchen Heimat im Kühlschrank und im Magen wie ein weiteres Stück Weissbrot zwischen den Zähnen..

Und als kleines Event hab ich für meine deutschen Kollegen zum Spiel gg. Kroatien ein Weisswurst-Frühstück mit richtigen Brezeln und Händlmeier Senf organisiert. Über das Essen haben sich dann allerdings nicht nur meine deutschen Kollegen gefreut, nein auch einige Amerikaner haben sich eine Wurst ergattert und waren ganz angetan von der 'German Sausage' oder sie haben zumindest mal so gemacht als ob..

Zu den Spielen unserer DFB-Elf, die wir natürlich nicht verpassen durften, durften wir mehr oder weniger inoffiziell in eine nahegelegene Brauerei fahren und konnten demnach unsere Jungs sogar mit einem kühlen Weizenbier in der Hand anfeuern. Nichts desto trotz wären wir glaube ich alle gern in Deutschland auf Geschäftsreise oder zu Besuch gewesen während der EM-Zeit, da die Stimmung ja wieder unglaublich gewesen sein muss. *neid*
Na ja, nun ist der 'Play-Off-Bart' ab (Gott sei Dank, dass konnt man sich ja nimmer anschauen..) und es scheint als gäbs den nächsten Titel dann wohl doch erst 2010 und da bin ich ja auf jeden Fall wieder im Lande..

Ja und rechtzeitig zum Halbfinalspiel durft ich dann von meinem Nachbar erfahren, dass es nicht allzu weit entfernt (5Min.!!!) einen Döner Laden gibt.. Und wie kann es anders sein: Der nette Türke hat sein Leben, bevor er nach Dallas ausgewandert ist, in Frankfurt verbracht.. Kann also sogar auf deutsch einen Döner bestellen (Englisch spricht er ja eh net..). Perfekt!

Ihr seht mir geht es soweit gut und ich geniesse mein Leben hier in den Staaten so gut es geht..

Zu Besuch in El Paso

Howdee zusammen,

ja ich lebe noch..

Irgendwie bin ich in letzter Zeit nie richtig dazu gekommen meine ganzen Erlebnisse in einem Post festzuhalten, dass soll aber absolut nicht heißen, dass ich hier nichts erlebe! Ganz im Gegenteil..

Ich beginn einfach mal vor mittlerweile 3 Wochen..

Da bin ich übers Wochenende nach El Paso geflogen um der lieben Christel einen Besuch abzustatten..

Freitag abends gings gleich mal chaotisch los, da ich wg. 2 minütiger Verspätung mein Gepäck nicht mehr einchecken konnte. Christine und ich mussten somit unseren bereits durchorganisierten Abend komplett umwerfen und durften dann, da der Flieger mit meinem Gepäck über ne Stunde Verspätung hatte Ewigkeiten am Flughafen rumsitzen und Däumchen drehen..

Als wir dann endlich mein Gepäck hatten, wurd ich erstmal von dem Stadtbild von El Paso und dem angrenzenden Juarez überwältigt.. Da El Paso mehr oder weniger auf einem Berg liegt hat man einen super guten Ausblick nach Mexiko. Ich konnte mir echt nicht vorstellen, dass allein Texas so unterschiedlich sein kann. Dallas macht vom Bild her eher den Eindruck wie eine europäische Stadt und El Paso ist total mexikanisch. Selbst am Abend hatte es um die 40°C und es war abartig trocken. Dallas hingegen hat eine total hohe Luftfeuchtigkeit und ist nicht ganz so heiß..

Später am Abend haben wir uns dann mit ner Arbeitskollegin und deren Schwester, sowie ein paar Freunden in einer Bar getroffen. Es kam wie es kommen musste und ich hab echt alles gegeben um uns Deutschen beim Trinken würdig zu vertreten aber irgendwann hab ich dann mehr oder weniger unfreiwillig aufgeben müssen.

Das ist ja echt abartig was die hier schlucken..

Schlussfolgerung: Mir war den ganzen Samstag über tierisch übel..

Erkenntnis: Ich muss unbedingt mehr üben!

Na ja, nichts desto trotz haben wir uns samstags natürlich auf den Weg gemacht ein paar Sachen anzuschauen. Zuerst sind wir nach New Mexico ins White Sands Monument gefahren. Dieses Sand-Gips-Dünenfeld war echt unglaublich.

Mitten in der roten Wüste New Mexicos plötzlich ein Meer aus weißem Sand. Und es hat nicht nur super schön ausgeschaut, nein der Sand hat sich zwischen den Zehen echt angefühlt wie Mehl.

Eigentlich hätt nur noch ein Pool und ein paar kühle Cocktails gefehlt aber man darf ja nicht zu viel erwarten..

Auf dem Heimweg haben wir dann einen Zwischenstopp in einer kleinen Stadt namens Mesillas gemacht. Bekannt dafür, dass Billy the Kid hier seine letzten Minuten verbracht haben soll. Denn angeblich soll er in dem Örtchen gehenkt worden sein.

Mittlerweile habe ich jedoch auch noch von 1-2 anderen Orten in Texas und New Mexico erfahren die ebenfalls behaupten, dass er in ihrer Stadt getötet worden sein soll.. Man kann es sich also aussuchen..

Der Samstag Abend sollte genauso chaotisch weitergehen wie er freitags angefangen hatte. Denn Christel und ich sind mit einem Bekannten auf in einen Club und ohne jeglichen Einfluss von Alkohol oder ähnlichem machte mein Kreislauf schon nach wenigen Minuten schlapp und wir mussten ziemlich schnell wieder gehen.. Na ja, wir haben dann im klimatisierten Apartment von Christine ein bißchen gefeiert. Das war schließlich auch ganz nett..

Da ein Teil von uns irgendwie nicht müde wurd und erst morgens eingeschlafen ist haben wir dann den Sonntag nur mit dem Anschauen des Deutschland-Polen Spiels verbracht. Kam mir ehrlich gesagt ziemlich entgegen, da ich das Spiel ja unbedingt sehen wollte.

Danach gings leider nur noch ab zum Flughafen und zurück in meine neue Heimat..